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Das Wohnungsangebot

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Das Wohnungsangebot war seit dem zweiten Weltkrieg bis vor einigen Jahren durch die Erfüllung des Nachholbedarfes und damit der Beseitigung der Wohnraumunterversorgung beschäftigt. Dies bewirkte, dass das Gewicht häufig auf die Quantität und weniger auf Qualität der Wohnung gelegt wurde. Auf der Angebotsseite herrscht noch heute überwiegend die Auffassung, dass die Lage der Immobilie das einzig entscheidende Wertkriterium sei, dabei ist der Nutzen für den Nachfrager entscheidend. Sicher wird der Nutzen auch durch die Lage beeinflußt, jedoch nicht ausschließlich.

Vom Bestand zum Angebot

In der ersten Vermutung kann man den Flächenbestand mit dem Flächenangebot gleichsetzen, jedoch stehen nicht alle Flächen auf dem Markt zur Verfügung.

Die ermittelte Fläche in einem bestimmten Gebiet spiegelt den Flächenbestand wider, während man vom Angebot spricht, wenn diese Flächen auf dem Markt auch entsprechend angeboten werden. Bedenken Sie, dass man von einem Markt spricht, wenn Angebot und Nachfrage aufeinander treffen. Die vermieteten und eigengenutzten Flächen stehen jedoch nicht dem Markt zur Verfügung, sodass sie auch nicht zum Angebot gerechnet werden können.

Es ist also deutlich, zwischen dem Flächenbestand und dem Flächenangebot zu unterscheiden. Zum Flächenangebot zählen nur die Bestandsflächen, die zurzeit leer stehen. Um ein realistisches Bild vom Angebot zu erhalten, müssen zusätzlich die projektierten, in der näheren Zukunft bezugsfertigen Flächen hinzugerechnet werden. Es versteht sich, dass auch hier keine Flächen berücksichtigt werden dürfen, die der Eigennutzung dienen oder bereits vorvermietet sind.

Als ein Indikator für die Entwicklung des Flächenangebotes kann der Flächenumsatz herangezogen werden. Aber auch hier ist Sorgfalt walten zu lassen. Expandiert ein Unternehmen und mietet 1000 Quadratmeter an und zieht aus den bisherigen Räumen mit einer Fläche von 700 Quadratmetern aus, so wurden nur 300 Quadratmeter absorbiert. Der Flächenumsatz kann somit isoliert nicht als zuverlässiger Indikator für die Marktentwicklung herangezogen werden.

Zu berücksichtigen ist, dass bei gewerblichen Immobilien eher die Fläche und bei Wohnimmobilien eher die Anzahl der Einheiten betrachtet werden. Für die Interpretation der Begriffe Bestand und Angebot ist dies jedoch gleich zu bewerten.



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